Quelques Extraits / Some Excerpts
CD1: Französische Version
CD2: Spanische Version
Eclipses: 57 Gedichte von Norah Zapata-Prill - Irma Weissenberg Perenyi (2 CDs)
Eclipses: 57 Gedichte von Norah ZAPATA-PRILL
CD1: Französische Version (Link zum Herunterladen und Streaming der französischen Version)
CD2: Spanische Version (Link zum Herunterladen und Streaming der spanischen Version)
Roberto Sawicki, Violine
Elisabeth Dönni Kocher, Klavier
Irma Weissenberg Perenyi, Erzählerin
VORWORT
Mit *Eclipses* erkundet die Dichterin Norah Zapata-Prill ein Erfahrungsgebiet, über das nur wenige Autoren in der Ich-Form gesprochen haben. Wir wissen bereits, dass ihre Poesie die Intensität konkreter, offensichtlicher Erfahrungen behandelt, sowohl persönlicher als auch kollektiver Art: Körper, Landschaften, Begegnungen, Phänomene – all jene Erscheinungen, in denen das Unergründliche des Menschlichen und der Welt hinterfragt wird.
Hier jedoch betritt sie eine andere Sphäre. *Eclipses* bringt in die Sprache, was durch eine Grenzerfahrung sichtbar wurde und sich offenbarte: im Erleben eines schwer verletzten Körpers, in der Ahnung des Todes, in Momenten extremer Schmerzen und Ängste, sogar in Träumen – mit anderen Worten: in der weiten Komplexität einer klinischen Situation.
Damit dieses Buch entstehen konnte, war eine absolut einzigartige Erfahrung notwendig – eine Erfahrung, die, wie wir sehen werden, Wahrheiten und Visionen hervorgebracht hat.
„Die Milchstraße hält mich in Trance
Sie zerschlägt meine Spiegel
Meine Masken
In Stücke
Ich versuche, dieser Spaltung im Licht meines verletzten Selbst einen Sinn zu geben“
Trancen und Visionen werden uns hier offenbart, denn die persönliche und einzigartige Erfahrung, in Sprache gebracht und durch das Schreiben geteilt, wird zu einer konzeptuellen, einbeziehenden, offenen Erfahrung. Sie eröffnet eine Möglichkeit, das Menschsein zu begreifen.
Das Wort *Eklipse* stammt vom griechischen ἔκλειψις, was „Verschwinden“, „Abwesenheit“ bedeutet, und auch vom Verb ἐκλείπω: „ich verlasse“. In der antiken Astronomie bezeichnete die *Ekliptik* die Bahnlinie, auf der sich Eklipsen ereigneten.
Heute weiß man, dass selbst totale Sonnenfinsternisse einen Lichtschein durchdringen lassen, und dass einige spektakuläre Mondfinsternisse den Mond in kupferfarbene Töne tauchen. Es gibt kein völliges Verschwinden, keine vollständige Abwesenheit.
In diesen abgründigen Bewegungslinien zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Glanz und Verborgensein, nimmt das Leben Gestalt an. Etwas von dem, was wir nicht sehen, ist da.
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