Franck: Grande pièce symphonique, Op. 17 - Philippe Laubscher | VDE-GALLO

Franck: Grande pièce symphonique, Op. 17 – Pièce héroïque – Cantabile – Pastorale, Op. 19 – Philippe Laubscher, Orgel

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César FRANCK: Grande pièce symphonique, Op. 17, FWV 23: I. Andantino serioso – Allegro non troppo maestoso – II. Andante – III. Allegro – IV. Andante – V. Allegro non troppo e maestoso – VI. Beaucoup plus largement que précédemment – Pièce héroïque, FWV 37 – Cantabile, FWV 36 – Pastorale in E Major, Op. 19, FWV 31.

Philippe Laubscher an der Orgel der Französischen Kirche in Bern.


Das Orgelwerk von César Franck (1822-1890)

César Franck, der mit den großen Klassikern Bach, Mozart und Beethoven bestens vertraut war, brachte seinen Zeitgenossen die Erkenntnis wieder bei, dass die Orgel nicht nur ein Instrument zur Erzielung malerischer und oft abgeschmackter Effekte sei, sondern auch dasjenige der Größe, des Lyrischen und des Geistigen sein könne. Dies macht ihn zweifellos zum größten Orgelmeister des 19. Jahrhunderts.

Im Jahr 1859 weihte Franck die große Cavaillé-Coll-Orgel der Basilika Sainte-Clotilde in Paris ein, wo er die Organistenstelle innehatte. Für eben dieses Instrument sind seine von 1860 bis 1862 komponierten Six pièces pour grand orgue bestimmt, darunter die Grande Pièce symphonique op. 17 und die Pastorale op. 19.

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Grande Pièce Symphonique

Die Grande Pièce symphonique ermöglicht es dem Spieler, die Klangfarbenpalette des Instruments zur Geltung zu bringen. Franck pflegte in Anlehnung an Berlioz zu sagen: « Zwar ist das Orchester ein König, aber die Orgel ist der Papst ». Dieses Werk ist das erste Beispiel der Orgelsinfonie, einer musikalischen Gattung, die Vierne und Widor später besonders pflegten. Es weist die gleiche Form auf wie die Orchestersinfonie: Einleitung, Allegro, Andante, Scherzo und Finale, wobei diese Sätze ungetrennt ineinander übergehen.

Das Anfangs-Allegro in fis-Moll folgt auf ein Andante serioso, das auf zwei Motiven beruht. Das Scherzo wird auf unkonventionelle Weise in das Andante eingebettet. Danach tauchen alle bisher gehörten Themen kurz auf, bevor das Werk in einem feurigen Finale gipfelt, in dem das Thema des Anfangs-Allegro erneut, hier jedoch in Dur, erklingt.

Pastorale

Die dreiteilige Pastorale ist eines der gelungensten Werke dieser Art. Der Titel wird durch eine poetische Stimmung gerechtfertigt, die durch passende Klangfarben hervorgehoben werden soll. Der Komponist widmete die Pastorale «seinem Freunde, Herrn Aristide Cavaillé-Coll».

Cantabile und Pièce Héroïque

Der Zyklus aus drei Stücken, dem das Cantabile und die Pièce héroïque entnommen sind, wurde zur Einweihung der großen Orgel komponiert, die Cavaillé-Coll 1878 im Trocadéro-Palast erbaut hatte.

Das Cantabile ist von einer lyrisch-poetischen Stimmung geprägt. Das Thema, das dem Trompetenregister anvertraut ist, wird durch Elemente der Grundregister unterbrochen, sodass ein Dialog zwischen diesen beiden charakteristischen Klangfarben der Orgel entsteht. Vom Sopran wechselt die Trompete in den Tenor, um einen Kanon zwischen Sopran und Bass zu schaffen. Das Werk endet in einer ruhigen und einfachen Stimmung.

Die Pièce héroïque basiert auf zwei Themen: Das eine ist lyrisch und stürmisch zugleich und schwebt über einer Folge von Akkorden im rhythmischen Hintergrund; das andere ist ein ruhiger Choral in Dur. Das Ganze steigert sich allmählich in einem weiträumigen Crescendo, bis hin zu einem großartigen Choralsatz, der das volle Werk der Orgel voraussetzt.


Philippe Laubscher

(Biographie)

Philippe Laubscher, geboren 1936, ist hauptamtlicher Organist der Predigerkirche (französischsprachige Kirche) in Bern. Nach einer Ausbildung zum Elektroingenieur widmete er sich ganz dem Orgelspiel und studierte nacheinander bei André Bourquin, André Luy, Jiri Reinberger und Jean-Jacques Grunenwald. In der Orgelklasse von Grunenwald erlangte er den Premier prix de virtuosité am Konservatorium in Genf. Neben seiner pädagogischen Tätigkeit — er ist Professor für Orgelspiel an den Konservatorien in Bern und La Chaux-de-Fonds — verfolgt er eine erfolgreiche Karriere als Konzertorganist, sowohl in der Schweiz als auch im Ausland.


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