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Offenbach: Monsieur Choufleuri restera chez lui le… Opéra-bouffe en un acte – Ensemble Instrumental de Grenoble – Jean-François Monot

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Jacques OFFENBACH: Monsieur Choufleuri restera chez lui le… Opéra-bouffe en un acte: Ouverture – No. 1 Couplets, J’étais vraiment très ignorante (Ernestine) – No. 1 bis Dialogue. Ernestine ! Chère Ernestine (Babylas Ernestine) – No. 2 Pedro possède une guitare (Babylas Ernestine) – Dialogue. Et je n’épouserai pas (Ernestine, Babylas, Choufleuri, Petermann) – No. 3 Couplets. En naissant chaque créature (Petermann) – Dialogue. John ! John ! Mon ami (Choufleuri, Petermann, Ernestine) – Babylas ! Babylas ! Babylas ! (Ernestine, Babylas, Choufleuri) – No. 4 Dialogue. Qui est et d’où vient ce jeune homme (Choufleuri, Ernestine, Babylos, Petermann) – No. 5 Chœur et ensemble. Le plaisir nous invite (Choeur, Petermann, Choufleuri, Balandard, Mme Balandard) – Dialogue. Bonjour cher Balandard (Choufleuri, Mme Balandard, Petermann, Ernestine, Balandard, Babylas) – No. 6 Trio italien. Italia la bella et reprise de l’ensemble (Ernestine, Babylas, Choufleuri, Petermann) – Dialogue. Bravo ! Mon Dieu que c’est beau ! (Mme Balandard, Balandard, Babylas, Choufleuri) – Final (Tous)

Choufleuri: Charles Ossola
Ernestine : Danielle Borst
Babylas: Serge Maurer
Petermann: Samuel Hasler
M. Balandard: Pascal Meyer – Jean Not
Mme Balandard: Catherine Berney – Simone Collet

Ensemble Instrumental de Grenoble, Jean-François Monot, Leitung
Chœur lyrique de Suisse Romande, Florence Grivat, Leitung.


Jacques Offenbach

„Der kleine Mozart der Champs-Elysées!“, rief Rossini bewundernd anlässlich einer Vorstellung der „Mariage aux lanternes“. Das sagte er, obwohl Offenbach mit dem Komponisten des Barbiers von Sevilla nie sanft umging. Eher parodierte er ihn und übergoss ihn mit seinem Spott. Jacques Offenbach (sein wahrer Name: Jakob Eberst) ist der Sohn des Kantors an der Kölner Synagoge. Dreizehnjährig zieht er aus nach Paris, wo er die Celloklassen des Konservatoriums besuchen darf, eine besondere Ehre für einen Ausländer.

Die Bouffes Parisiens, die Variétés, das Palais royal, die Folies Dramatiques, die Gaité Lyrique sind die verschiedenen Etappen seiner Triumphe. Es sind unbestrittene, jedoch zweideutige Triumphe, denn der Hof des zweiten Kaiserreichs, der Adel, die neue Klasse des hochgekommenen Bürgertums, sie sind die Opfer seines feurigen Temperaments, seiner zersetzenden, durch Nachsicht etwas gemilderten Ironie.

Die schöne Helena, Pariser Leben, Orpheus in der Unterwelt, die Périchole, die Großherzogin von Gerolstein lassen diese entartete Gesellschaft singen und tanzen, welche Napoleon III. verblüffen will, um sie desto eher in den Abgrund zu führen.

Offenbach stirbt 1880, ohne die Uraufführung seines Meisterwerks, „Hoffmanns Erzählungen“, erlebt zu haben.

„Herr Choufleuri bleibt am… zuhause“

Diese komische Oper ist sicher eines der Meisterwerke Offenbachs, einmal dank der formalen Qualität — die reich gestalteten Solistensätze kommen an die besten Trios des Gesamtwerks heran — dann wegen der spritzigen Parodien über die großen Meister, die, wie immer bei diesem Teufelskerl von ernstem Humoristen, ebenso genial sind wie ihre berühmten Vorbilder.

Neben Choufleuri, dem törichten, eingebildeten Emporkömmling — einer Art „Monsieur Jourdain“ des zweiten Kaiserreichs — wird die ganze Gesellschaft der zeitgenössischen Pariser Salons, diese Mischung aus Abenteurern und Neureichen, welche sich lustlos Kultur anzueignen versucht, von der beißenden Kritik des beschwingten neuen Hofnarren lächerlich gemacht.

Es ist ein wenig nachsichtiges Verständnis und viel ekelerregender Widerwille im kritischen Blick Offenbachs. Vor allem zu betonen ist jedoch der außergewöhnliche Sinn für die Komik. Ein Beispiel dafür — und gewiss nicht das geringste — ist die Tatsache, dass sich unter dem Decknamen „Saint-Rémy“, dem Verfasser des Textbuches, niemand anders verbirgt als der Herzog von Morny, Halbbruder und Minister des Kaisers, für den das Volk, wenn es sich belustigt, keine Barrikaden errichtet.

 


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