Schumann: Phantasiestücke, Op. 73 - Annie Laffra | VDE-GALLO

Schumann: Phantasiestücke, Op. 73 – Grieg: Cello Sonata in A Minor, Op. 36 – Annie Laffra, Michel Perret

30-173

Robert SCHUMANN: Phantasiestücke, Op. 73: I. Zart und mit Ausdruck – II. Lebhaft leicht – III. Rasch und mit Feuer – Edward GRIEG: Cello Sonata in A Minor, Op. 36: I. Allegro agitato – II. Andante molto tranquillo – III. Allegro molto e marcato

Annie Laffra, Cello
Michel Perret, Klavier (Wikipedia)

(Unsere Alben mit Violoncello)

(Unsere Alben mit Violoncello Solo)


Robert Schumann – Phantasiestücke op. 73

Die Phantasiestücke Op. 73 stammen aus dem Jahre 1849, dem fruchtbarsten Jahr Schumanns. Nachdem die revolutionären Unruhen Dresden erreichten, verlässt die Familie Schumann die Stadt, um sich in dem „refuge champêtre“ in Kreischa niederzulassen. Nach Genevieve, Manfred und Faust kehrt Schumann zur Kammermusik zurück. „… Ich bin nie aktiver und glücklicher in der Kunst gewesen…“ schrieb damals der Komponist. Während dieses fruchtbaren Jahres entstehen neben den Phantasiestücken die Romanzen für Oboe und Klavier, das Opus 70 für Horn und Klavier und das Konzert für vier Hörner und Orchester, Opus 86.

Die Phantasien sind für Klarinette und Klavier oder Cello und Klavier komponiert worden. Während die Version für Klarinette durch ihren Glanz beeindruckt, verleiht die Version für Cello dem Werk eine ganz andere Dimension in der Intimität, der Klangtiefe und der Lyrik, da das Cello der schumannschen Seele besonders nahesteht. Man findet darin viele Ähnlichkeiten mit dem Cellokonzert, das im folgenden Jahr (1850) begonnen wurde. Obwohl alle drei Stücke in der gleichen Tonart (a-Moll und A-Dur) geschrieben sind, sind sie im Tempo und in der Struktur sehr abwechslungsreich. Mal sehnsuchtsvoll, zärtlich, mal stürmisch oder leidenschaftlich, bieten sie eine konzentrierte Synthese des schumannschen Genies.


Edward Grieg – Sonate in a-Moll, op. 36

Grieg steht oft im Schatten eines ungerechten Rufs, der weniger seine Person betrifft, als vielmehr die „salonartige“ Epoche, in der er lange Zeit als verwöhnter Künstler galt. Doch seine harmonische Grundlage offenbart einen erstaunlich intuitiven und feinen Meister, dessen musikalische Sprache den Charme und die Wahrheit in sich trägt. Er passte seine besondere Sensibilität an wesentliche volkstümliche Merkmale an, ohne sie, wie oft behauptet wird, zu verfälschen oder abzuschwächen. Der träumerische Charakter Norwegens spiegelt sich im Werk von Grieg, dem nationalen Komponisten, dem Dichter seiner Heimat und Sänger seiner Zauberwelt.

Die Sonate für Cello und Klavier in a-Moll, Opus 36, steht in derselben Tonart wie das berühmte Klavierkonzert Opus 16 und kann in ihrer Bedeutung durchaus mithalten. Grieg versteht es meisterhaft, das Cello in seiner leidenschaftlichen, unruhigen oder träumerischen Lyrik einzusetzen. Die Klavierbegleitung gehört zu den seltenen Beispielen, in denen Grieg zur großen pianistischen Tradition beiträgt. Seine Musik ist nicht nur malerisch, sondern tiefgreifend und suggerierend. Es besteht eine starke Verbindung zwischen dem Dichter und dem Volk, zwischen der Seele und dem Geist. Man muss nicht Norweger sein, um diese Empfindung zu teilen.


Annie Laffra und Michel Perret

In den „Verhaltensregeln des Musikers“ hebt Robert Schumann hervor: „… Verliere niemals eine Gelegenheit, mit anderen zu musizieren, im Duo, im Trio, usw. … Das wird dein Spiel fließend und voller Schwung machen…“

Diese Worte könnten die Kunst von Annie Laffra und Michel Perret beschreiben. Im Laufe ihrer Ehe- und Künstlerjahre, die sie durch die Konzertsäle Europas, Amerikas und des Nahen Ostens führten, hat ihr Duo einen Grad der Zusammenarbeit erreicht, den nur die tägliche Erfahrung ermöglicht.

Annie Laffra arbeitete zunächst unter der Leitung ihres Vaters, damals Cello-Solist im „Orchestre de la Société des Concerts“ in Paris. Sie gewann den ersten Preis des Pariser Konservatoriums in der Klasse ihres Paten, des berühmten Cellisten Maurice Maréchal. Sie studierte in Siena bei Cassado, bevor sie mit ihrem Ehemann, dem Pianisten Michel Perret, eine Karriere als Solistin und Kammermusikerin begann, die bald mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde (Prag, München, Genf und der Preis der J.M. in Zürich).

Michel Perret ist Pianist, Cembalist und Paukist im Lausanner Kammerorchester. Nach seinem Studium in Lausanne, Genf und Wien (Diplom der Staatsakademie) begann er eine Karriere als Solist und Kammermusiker, begleitet von Annie Laffra und anderen international renommierten Künstlern. Gleichzeitig widmet er sich seiner Tätigkeit im Kammerorchester und als Professor in den höheren Klassen des Konservatoriums von Lausanne.



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