Debussy: Préludes – Messiaen: Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus (Excerpts) – Alice Ader, Klavier
30-316
Claude DEBUSSY: Préludes, Book 2, L. 123: No. 2 Feuilles mortes – Préludes, Book 1, L. 117: No. 7 Ce qu’a vu le vent d’ouest – Préludes, Book 1, L. 117: No. 6 Des pas sur la neige – Préludes, Book 2, L. 123: Feux d’artifice – Préludes, Book 1, L. 117: No. 10 La cathédrale engloutie – Olivier MESSIAEN: Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus: No. 13 Noël – Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus: No. 11 Première communion de la Vierge – Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus: No. 12 La parole toute puissante – Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus: No. 5 Regard du Fils sur le Fils
Alice Ader, Klavier
Claude DEBUSSY
„Und diese ganze helle und graue Wildnis, wo die Schmetterlinge rufen, fast vermischt mit dem pflanzlichen Bewusstsein der duftenden Gräser, bildet eine Art große Sonnenuhr, die ständig die Summe ihrer Stunden einem reichen Vergessen anbietet; an solchen Orten verweilt man?… Man verweilt. Unbeschäftigt, aber glückselig, entdecken wir eine langsame Beständigkeit des Herzens, geschützt vor allem Gewinn und Verlust.“
Dieser Text von Rilke könnte ohne weiteres das Titelbild für das gesamte Werk von Claude Debussy sein; ein Werk, das mit dem Echo des ersten Schlags eines Zauberstabs zu schwingen scheint – so dass alles, was sein Werk bewohnt, für immer in der Schwebe zu sein scheint, ohne aufzuhören, sich zu bewegen. In dieser Musik ist die Entwicklung nicht linear; die Elemente wuchern in einer Masse von Momenten, die keinen Anfang zu haben scheinen und kurz vor dem Ende stehen, vom Wind weggefegt oder vom stillen Wasser getragen, in tausend Flammen explodierend oder von einer Wolke verschluckt.
Am deutlichsten wird dies vielleicht in den vierundzwanzig Präludien für Klavier (1909-1915), in denen die poetischen Wesen, die Debussys Welt bevölkern, am lebhaftesten heraufbeschworen werden: Elfen, Feen, die auf einem Spinnennetz oder auf einer Wolke balancieren, Wassertropfen, die auf Grashalmen zittern, die träumende Luft, weiße Prozessionen, die man am fernen Himmel sieht, die Schreie der Jagd, die sich tief im Wald verirrt; und noch einmal die Wolken, „die vorüberziehenden Wolken dort oben, die wunderbaren Wolken…“.
Olivier MESSIAEN
Die „Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus“, die Yvonne Loriod gewidmet sind, wurden zwischen dem 23. März und dem 8. September 1944 geschrieben.
„Ich habe hier“, schrieb Messiaen, „eine Sprache der mystischen Liebe gesucht, die zugleich vielfältig, kraftvoll und zärtlich, manchmal brutal, mit vielfarbigen Ordnungen ist.“ – „Diese mystische, symbolische Sprache verlangt Messiaen vom Cantus firmus, von der Melodie, von der Harmonie, von den mal konsonanten, mal exzessiven Aggregaten, von der hinduistischen Rhythmik, von den Vogelgesängen.“ (Norbert Dufourcq)
Diese vier Blicke – Weihnachten, Erstkommunion der Jungfrau Maria, das allmächtige Wort, Blick des Sohnes auf den Sohn – bringen uns Freude, den Blick der Zärtlichkeit, die Kraft eines Rhythmus von völliger Freiheit, einen Raum der Stille, der von Vögeln bevölkert wird.
Alice ADER
Geboren am 23. März 1945 in Paris, wurde sie von Jacques Février und Bruno Seidlhofer unterrichtet.
Erster Preis à l’unanimité des Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris im Jahr 1963.
Preisträgerin des internationalen Wettbewerbs Marguerite Long im Jahr 1967.
Diplom „Reifeprüfung“ mit Glückwünschen der Jury der „Akademie für Musik und Darstellende Kunst“ in Wien im Jahr 1970.
Alice Ader hat zahlreiche Konzerte mit Liederabenden und Orchester in mehreren europäischen Ländern (Frankreich, Österreich, England, Deutschland, Spanien und Portugal) gegeben. Sie hat Aufnahmen für Radio- und Fernsehsender in Salzburg, München und Lissabon gemacht. Alice Ader ist außerdem Solistin des ORTF und der BBC.
Alice Ader fühlt sich zwar dem traditionellen Klavierrepertoire insgesamt verpflichtet, hat aber dennoch eine Vorliebe für die Wiener Welt – mit besonderem Interesse für Brahms und Schönberg – und für französische Musik, vor allem Debussy und Messiaen.
Darüber hinaus haben ihre Arbeit auf historischen Klavieren, ihre Erfahrung in der Kammermusik und vor allem in der Liedbegleitung viel zu ihrer musikalischen Persönlichkeit beigetragen.









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