Freiburger Blechbläserquartett | VDE-GALLO

Freiburger Blechbläserquartett – Frescobaldi – Bruckner – Hindemith – Tchaikovsky

30-416

ANONYMOUS: La doune Cella – Ballo milanese – Mille regretz – Au joly bois – Vincent CICHOWICZ: Gaillard & Fugue (After Frescobaldi) – Anton BRUCKNER: Ave Maria, WAB 6 (Arr. by Jean-François Michel) – Paul HINDEMITH: Morgenmusik: No. 1 – Morgenmusik: No. 2 – Morgenmusik: No. 3 – ANONYMOUS: Greensleeves (Arr. by Jean-François Michel) – Pyotr Ilyich TCHAIKOVSKY: Album for the Youngs, Op. 39: No. 19 A Nursery Tale (Conte de la vieille bonne) – No. 1 Morning Prayer (Prière du matin) – No. 11 Mazurka – No. 16 Old french Song (Mélodie antique française) – No. 18 Neapolitan Song (Chanson napolitaine) – George William LOTZENHISER: 3 Hungarian folk Songs for Brass Quartet (After B. Bartók): I. Allegretto – II. Andante – III. Gayly – Edward GRIEG: Last Spring, Op. 33, No. 2 (Arr. by Jean-François Michel) – Jean-François MICHEL: Essai, Suite for Brass Quartet: I. Allegro ma non troppo – II. Andante – III. Moderato ma giocoso – IV. Lento – V. Presto.

Freiburger Blechbläserquartett: Jean-François Michel & Guy Michel, Trompette – Dany Bonvin & Pascal Widder, Posaune.

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Originalstücke für Blechbläser oder Transkriptionen? Für das Freiburger Blechbläserquartett stellt sich die Frage nicht so; vielmehr geht es um die Ausweitung eines Repertoires, das sich nicht mehr auf alte oder zeitgenössische Musik festlegen will. Die Musik der Renaissance besitzt für den Blechbläser einerseits den unwiderstehlichen Reiz von Virtuosität und ausgeprägten Tanzrhythmen; andererseits sind ihr eine gewisse Wärme und ein maßvoller Charakter eigen, wofür die Pavane ein gutes Beispiel bietet.

Frescobaldis Gaillarde, eher von nüchternem Gepräge, leitet über in eine streng gebaute Fuge, in der sich bereits der Barock ankündigt. Das bemerkenswerte Ave Maria von Bruckner führt uns hin zu einer Musik von zugleich rustikaler und großzügiger Klassik. Es bietet zugleich einen Vorgeschmack für das, was man als eines der seltenen Hauptwerke für Blechblasinstrumente bezeichnen könnte: P. Hindemiths Morgenmusik.

Ein nicht unbedeutender Teil dieser Platte ist der leichteren Musik gewidmet (wobei freilich „leicht“ nichts zu tun hat mit den Anforderungen der Ausführung). Das Freiburger Blechbläserquartett greift mit Vorliebe Komponisten, Werke und Stile auf, die nicht unbedingt zum herkömmlichen Repertoire dieser Besetzung gehören. Tschaikowskis Suite aus dem Album für Kinder ist dafür ein schönes Beispiel.

In den drei Ungarischen Tänzen von Bela Bartok wie übrigens auch in Griegs Spring klingt jene volkstümliche Musik an, die auch Tschaikowski zu seiner Suite angeregt und uns Stücke wie Greensleeves, eine altenglische Weise, beschert hat.

Die Suite von J.-F. Michel, die sich unmittelbar von der leichten Musik hat inspirieren lassen, bietet sich in ihrer Verbindung von Virtuosität und Innigkeit den Zuhörern wie den Interpreten als besondere Köstlichkeit an.

Das Freiburger Blechbläserquartett ist 1977 aus einem Kammermusik-Experiment hervorgegangen. Konzerte, Radioaufnahmen und Wettbewerbe haben ihm bereits einen bedeutenden Namen verschafft. Am eidgenössischen Jugendmusikwettbewerb von Riddes 1981 hat es den 1. Preis mit einer besonderen Auszeichnung durch die Jury erhalten. Das Freiburger Blechbläserquartett setzt sich zusammen aus Jean-Francois Michel, Solotrompeter im Philharmonieorchester München; Guy Michel, Solotrompeter im Symphonieorchester Biel; Dany Bonvin, Soloposaunist im Philharmonieorchester München; Pascal Widder, Professor am Konservatorium Freiburg.

Übersetzung: Klaus Hersche


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