Jean Froidevaux & Edouard Schuré : Dionysos & Perséphone – Gilles Tschudi – Trio Froschhammer (2 CD Box, version française + Deutsche Version)
GALLO CD-1647-1648
Jean FROIDEVAUX / Edouard SCHURÉ: Dionysos & Perséphone – Ernest BLOCH: 3 Nocturnes: I. Andante – II. Andante quieto – III. Tempesto.
Gilles Tschudi, récitant – Trio Froschhammer: Felix Froschhammer, violon – Laura Sanchez Batalla, violoncelle – Julia Froschhammer, piano.
GALLO CD-1647-1648 Booklet.pdf
Dionysos und Persephone: ein zeitloser Mythos
Es scheint heute wieder ein neues Interesse an der Mythologie zu geben. Ein Beweis dafür sind die vielen Publikationen und Bücher für junge Menschen, die derzeit veröffentlicht werden. Wie kann uns eine antike, griechische Legende interessieren oder sogar herausfordern? Seit Carl Gustav Jung wissen wir, dass die Archetypen, zum Beispiel jene des verlorenen Paradieses oder der des Weges zur Befreiung, tief in unserem kollektiven Unbewussten verwurzelt sind und in uns mit Kraft aktiviert und zum Leben erweckt werden können.
Die Geschichte von Dionysos und Persephone wird in unserer westlichen Zivilisation seit wohl 3000 Jahren von Generation zu Generation weitergegeben. Auf seinem Weg durch Jahrhunderte des Schweigens taucht der Mythos in der Renaissance und in unserer Zeit wieder auf. Dabei hat er zwangsläufig viele Variationen, Verformungen und Anpassungen erfahren, entsprechend dem Land und der Epoche, in der er erzählt wurde.
Die Version von Edouard Schuré (1841-1929)
Der Philosoph, Theosoph und Musikwissenschafter Edouard Schuré, weltberühmt durch sein Werk « Die großen Eingeweihten » und Freund von Marie und Rudolf Steiner, übersetzte das Buch « Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums » ins Französische. Er hatte zwei antagonistische Tendenzen in den religiösen Kulten Thrakiens entdeckt: die Sonnenkulte und die Mondkulte, die um die gegenseitige Vorherrschaft kämpften. Der Mondkult ist jener des Weins, der Trunkenheit, der Orgien…
Das Drama das Edouard Schuré in seinem Werk « Theater der Seele » beibehalten hat, ist hingegen inspiriert vom Orpheus-Mythos, der den Sonnenkult vermittelt. Er versucht, in poetischer Form die Geburt von Welt und Menschheit zu erklären. Zu Beginn des Dramas, schildert Edouard Schuré eine paradiesische Welt : den Quell der Dinge in den unzugänglichen Tiefen des Himmels und der Zeit. Die Welt des Lichts und der Reinheit, in der sich der vollkommene Mensch offenbaren konnte: Dionysos, der lebendige Geist, und seine Schwester Persephone, die aufgeweckte und fügsame Seele.
Dieses göttliche Paar des Anfangs repräsentiert das Männliche und Weibliche, das in einem Körper vereint war, bevor die Zeit das Maß unserer Tage wurde. In dieser göttlichen Welt drückte sich das himmlische Wesen durch einen doppelten Strom androgyner Schöpfungen aus, durch eine doppelte Polarität, die eine einzige Seele bildet. Doch im Herzen von Persephone wurde der Wunsch zur eigenmächtigen Verwirklichung dieser so starken Kraft, die im Leben notwendig ist, geboren. Der Abgrund übte eine Anziehung aus, es war der « Fall », die Verweisung aus dem Paradies.
Es war dieser Text, der den Komponisten Jean Froidevaux tief berührte und ihn dazu veranlasste, ein Werk für Klaviertrio zu schaffen.
Weblink zum Download-Album auf Französisch Weblink zum Download-Album auf Deutsch
Kommentare anzeigen
Noch keine Kommentare