Marcel Lucien Tournier: Werke für Harfe – Ameda Redditi
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Marcel Lucien TOURNIER: Thème et variations – Étude de concert – Vers la source dans le bois – Sonatine: I. Allègrement – Sonatine: II. Calme et expressif – Sonatine: III. Fiévreusement – Féérie – Prélude et Danse – Au hasard des ondes: No. 1 Au Japon – No. 2 En Chine – No. 3 En Afrique – No. 4a En France: L’Éternel Rêveur – No. 4b En France: Vision de Mer – No. 5 En Scandinavie – No. 6a En Roumanie: Nani – Nani – Berceuse pour Sanda – No. 6b En Roumanie: Berceuse du cavalier – No. 7 En Italie: Napoli Tarentella
Ameda Redditi, Harfe.
Marcel Lucien Tournier
Marcel Lucien Tournier, geboren am 5. Juni 1879 in Paris, dort auch gestorben am 12. Mai 1951, besitzt den ihm gebührenden Hörerkreis nicht ganz, und wir wünschen uns, diese Platte möge zur Tilgung dieses Unrechts beitragen. Freilich ist die Harfe, der Marcel Tournier als Interpret und als Komponist diente, nicht gerade das populärste Instrument. Dennoch eilt der Künstler auf seiner Laufbahn von Erfolg zu Erfolg. 1899 erhält er als Schüler von R. Martenot und A. Hasselmans am Konservatorium von Paris einen ersten Preis für Harfe. Im Studium bei G. Causade und Ch. Lenepveu gewinnt er als Komponist den zweiten Großen Preis von Rom mit der Cantate «La Roussalka» und den vom Institut verliehenen Preis Rossini für die Cantate «Laura und Petrarca».
Als Interpret spielt Marcel Tournier kurze Zeit mit dem Orchester der Lamoureux-Konzerte, ferner mit jenem der Konzertgesellschaft und am Nationaltheater der Oper.
Dann beginnt seine Laufbahn als Pädagoge. 1912 ernennt ihn das Konservatorium von Paris zum Professor für Harfe. Er hat mehrere Generationen von Harfenisten erfolgreich ausgebildet. Gleichzeitig setzt er die Tätigkeit als Komponist fort. Wenn er auch eine Anzahl Werke für Vokalmusik, Klavier, Violine und Cello herausgab, so ist doch der Hauptteil seiner Kompositionen der Harfe gewidmet, jenem Instrument, dessen Möglichkeiten er durch die Verwendung klanglicher Wirkungen beträchtlich erhöht hat: Akkord- und Pedalglissandi, homophone und harmonische Kombinationen. Ebenso hat er die Schreibweise der Glissandi vereinfacht. Die berühmte Harfenistin Amedea Redditi, die Marcel Tournier gut gekannt und viel mit ihm zusammen gearbeitet hat, bietet uns eine prachtvolle Auswahl seiner Werke dar; sie verschafft uns einen umfassenden Einblick in die unschätzbare Begabung des großen Komponisten.
Wir freuen uns, wenn sein Werk dadurch besser bekannt und gewürdigt wird.
Ameda Tapella Redditi, geboren in Turin am 12. März 1898.
Schülerin von Carolina Navone am Musik-Lyzeum von Turin, erwirbt sie 1915 ihr Harfendiplom. Dann vervollständigt sie die Ausbildung bei Marcel Tournier am Konservatorium von Paris und gibt dort mehrere Konzerte. Nach der Rückkehr in die Heimatstadt wird sie zur ersten Harfenistin am Königlichen Theater ernannt und übernimmt die Stelle des Professors für Harfe am Konservatorium von Turin. Diese Posten versieht sie 1922 bis 1955. Anfangs der Zwanzigerjahre beginnt ihre künstlerische Tätigkeit, die über 40 Jahre dauert. Im Winter 1962-63 gibt sie in der Schweiz eine Reihe von Konzerten mit Josef Molnar, dem Solohornisten des Kammerorchesters Lausanne. Einige Male ist sie in Südamerika zu Kunstreisen verpflichtet und gibt während mehreren Spielzeiten Konzerte in den Stadttheatern von Santiago de Chile, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Sao Paolo und anderem. Ferner hört man ihr Spiel an den Radiosendern von Italien, Brasilien, Monte Carlo und der Schweiz.
Abschrift aus dem Buch: Die Frauen und die Musik im Piemont (1800-1960) von G. Berruto.








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