Mozart: Flute Quartet - Bruno Grossi | VDE-GALLO

Mozart : Flute Quartet, K. 285, K. 285A, K. 285B, K. 298 – Bruno Grossi – Isabella Piccioni – Juan Lucas Aisemberg – Pierpaolo Toso

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Wolfgang Amadeus MOZART : Flute Quartet No. 1 in D Major, K. 285 – Flute Quartet No. 2 in G Major, K. 285a – Flute Quartet No. 4 in C Major, K. Anh. 285b – Flute Quartet No. 3 in A Major, K. 298.

Bruno Grossi, Flöte – Isabella Piccioni, Violine – Juan Lucas Aisemberg, Viola – Pierpaolo Toso, Cello.


DIE FLÖTEN-QUARTETTE

Betrachten wir Mozarts kreative Parabel und die Kompositionen für Blasinstrumente, so ist zumindest überraschend, wie unerwartet und neu die Instrumental-Experimentationen sind, sowohl aufgrund ihrer Frische als auch hinsichtlich ihrer formalen Lebendigkeit, auch wenn die Flöten-Quartette sicher nicht zu den Werken zählen, die zur Sphäre der so genannten «Konfessionskunst» gehören.

Der Briefwechsel des österreichischen Genies liefert uns ebenso ungenaue wie widersprüchliche Hinweise bezüglich der Entstehung dieser Werke, und die einzige verlässliche Datierung ist die des Quartetts in D-Dur KV 285, die in autografischer Version bis zum Zweiten Weltkrieg konserviert wurde und den Schriftzug «Mannheim, 25. Dezember 1777» trägt. Es ist davon auszugehen, dass dieser Komposition auch die zwei anderen Quartette zuzuordnen sind, das KV 285a und das KV 285b, die auf eine präzise Bestellung von Seiten eines reichen holländischen Flötisten hin komponiert wurden, welcher Mozart um «drei kleine, leichte und kurze Konzerte sowie um einige Flötenquartette» erbat. Bedenkt man nun auch noch, dass Mozart in einem Brief an den Vater zugibt, nur widerwillig für ein Instrument zu komponieren, das er «nicht ausstehen» konnte, und dass die Flöte das vorherrschende Instrument war, wundert man sich im Nachhinein beim Anhören dieser Werke über die Meisterhaftigkeit ihrer Komposition und die unterschiedlichen Gemütszustände, die sie widerspiegeln. Insbesondere im repräsentativsten der drei bestellten Quartette, dem KV 285 D-Dur, sind kompositorische Valenzen bemerkbar, die den Einfluss der Mannheimer Schule nicht verbergen, von der sie sich jedoch zugleich durch Lösungen abheben, die das Haupttempo, ein Adagio, mittels einer ausdrucksstarken Flöte sowie unterstützt durch von der Melodie «losgelöste» Pizzicati mit erfindungsreichen und dichten chromatischen Harmonien zu Höhepunkten der Expressivität bringen.

Das Quartett KV 298 geht nicht auf eine präzise Bestellung zurück: Es wurde vielmehr für den Freundeskreis komponiert. Betrachtet man die Angaben zum letzten Movimento «Rondieaoux, Allegretto grazioso, ma non troppo presto, pero non troppo adagio, Cosi-cosi con molto garbo ed espressione», so kann darin der leicht burleske Stil erkannt werden, der nur für Personen gedacht war, mit denen der Komponist mehr als nur joviale, d.h. fast intime Beziehungen unterhielt, was z.B. auf die Familie des Barons Gottfried von Jacquin zutraf, die bereits in Wien mit der Familie Mozart in Kontakt stand. Die Komposition beginnt mit einem Thema (der Oper von Paisiello), auf das Variationen (eine für jedes Instrument) voller Geist und Jovialität folgen; Mozart fügt darauf ein Minuetto, gefolgt von einem Rondo mit der oben genannten Ausführungsanweisung ein, das sowohl Züge der Galanterie als auch der Burleske trägt.

Bruno Grossi

CHF 19.50

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