Trompete und Orgel - Paul Falentin et Bernard Heiniger | VDE-GALLO

Werke für Trompete und Orgel – Paul Falentin, Bernard Heiniger

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Werke für Trompete und Orgel – Paul Falentin, Bernard Heiniger

Giambattista MARTINI: Toccata in D Major for Organ (Arr. Marie Claire Alain) – Sonata al’Postcommunio – Largo in E Major – Tomaso ALBINONI: Konzert für Trompete und Orgel in F-Dur, WoO (Arr. Marie Claire Alain): I. Allegro – II. Adagio – III. Allegro – Johann Sebastian BACH: Jésus que ma joie demeure, BWV 147 – Jean THILDE: Suite in D-Dur für Trompete und Orgel (After Purcell): I. Entrée – II. Marche – III. Menuet et Sicilienne – IV. Prélude et Ronde – Eric SCHMIDT: Rhapsodia Sacra pour trompette et orgue: I. Modéré – II. Lent – III. Vivace.

Paul Falentin, Trompete
Bernard Heiniger, Orgel


Giambattista Martini (1706-1784): Mönch, Komponist und Musiktheoretiker

Leben und Werdegang

Giambattista Martini, ein franziskanischer Mönch, wurde in Bologna geboren und starb dort. Er war bekannt für seine Vielseitigkeit und wirkte als Kapellmeister an der Basilika San Francesco, als Organist, Cembalist, Geiger, Sänger und Komponist, wobei er alle Musikgenres mit Meisterschaft und Hingabe behandelte.

Ein Angesehener Historiker, Theoretiker und Pädagoge

Als gelehrter Historiker, bemerkenswerter Theoretiker und herausragender Pädagoge veröffentlichte Martini Werke, die auch heute noch Autorität besitzen. Er war einer der wenigen Musiker seiner Zeit, der über tiefgehende Kenntnisse der kontrapunktischen Musik des 16. Jahrhunderts verfügte, die er bewahrte und weitergab.

Bologna: Zentrum des italienischen Stils

Dank Padre Martini wurde Bologna zu einem internationalen Zentrum der Musik und verbreitete den italienischen Stil in ganz Europa. Viele Musiker aus Mitteleuropa reisten in diese Stadt, um von diesem religiösen Meister, dessen Enthusiasmus, sein enzyklopädisches Wissen und sein Einfluss die Komponisten seiner Zeit tief prägten, zu lernen. Johann Christian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart gehörten zu seinen Schülern.

Ein Reiches und Vielfältiges Musikalisches Erbe

Martini hinterließ eine bedeutende Anzahl von Werken, sowohl im instrumentalen Bereich, insbesondere seine Sonaten für Orgel und Cembalo, als auch im religiösen Bereich, wo sein Talent als versierter Kontrapunktist und Polyphonist zum Ausdruck kommt.

Die Werke Toccata und Sonate al Postcommunio sind Transkriptionen von ursprünglich für Soloorgel geschriebenen Stücken und zeugen von der Fülle seines Beitrags zur sakralen Musik und zur Tradition der Orgel.


Tomaso Albinoni (1671-1750): Ein Komponist mit atypischem Schicksal

Die Ursprünge und die Ausbildung

Tomaso Albinoni wurde 1671 in Venedig als Sohn des Besitzers einer bedeutenden Papier- und Kartonfabrik in eine wohlhabende Familie geboren. Dank dieser privilegierten Situation kann sich der junge Albinoni sehr früh der Musik widmen, ohne materielle Sorgen. Darüber hinaus bringt ihn die Familienindustrie in direkten Kontakt mit dem musikalischen Umfeld Venedigs. Obwohl seine Lehrer unbekannt bleiben, zeigt die Qualität seines ersten Sonatenbands, das 1694 veröffentlicht wurde, den Einfluss großer Komponisten wie Vitali und Corelli. Dieses Werk trägt die Angabe seines Status: „Tomaso Albinoni musico di violino dilettante veneto“.

Ein Früher Erfolg und Wachsende Reputation

Im Jahr 1694, im Alter von nur dreiundzwanzig Jahren, erzielt Albinoni einen bemerkenswerten Erfolg mit seiner ersten Oper „Zénobie, Königin von Palmyra“. Dieser Erfolg leitet eine produktive Karriere ein, mit etwa fünfzig Opern, die in ganz Europa aufgeführt werden. Sein Talent wird schnell anerkannt, nicht nur für die Komposition, sondern auch für das Violinspiel und den Gesang, was das Interesse von Musikverlegern weckt.

Ein Schwieriger Wendepunkt

Im Jahr 1708 führt der Tod seines Vaters zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten für die Familie, die gezwungen ist, hohe Schulden zurückzuzahlen. Von nun an tragen Albinonis Werke nicht mehr die Bezeichnung „dilettante veneto“, und er muss sein musikalisches Talent einsetzen, um für seine große Familie zu sorgen. Er eröffnet eine Gesangsschule in Venedig, die großen Erfolg hat, und setzt seine Komposition von Opern für seine Heimatstadt fort.

Ein Nachhaltiges Instrumentales Erbe

Albinoni stirbt 1750 in Venedig im Alter von neunundsiebzig Jahren. Leider haben seine einst sehr geschätzten Opern nicht in vollständiger Form überlebt. Dennoch zeugt sein uns überliefertes instrumentales Werk von seinem Genie und sichert diesem „genialen Dilettanten“ einen herausragenden Platz unter den italienischen Komponisten.


Paul Falentin: Ein renommierter Trompeter

Die ersten Schritte in der Musik

Paul Falentin, geboren am 7. Februar 1940 in Roisin, Belgien, mit französischer Staatsangehörigkeit, absolvierte seine musikalische Ausbildung am Conservatoire National in Valenciennes, im Norden Frankreichs. Dort erhielt er einen ersten Preis für Kornett, einen ersten Preis für Trompete sowie ein Zertifikat für höhere Studien mit Auszeichnung.

Karrierestart und Auszeichnungen

1959 wird Paul Falentin Solo-Kornettist bei der Musikkapelle des 3. Regiments der Marine-Infanteristen in Paris. Im selben Jahr tritt er in das Conservatoire National Supérieur in Paris ein, wo er 1961 einen ersten Preis erhält. Er beginnt dann seine Karriere als Solo-Kornettist bei der Musique de la Sûreté Nationale in Paris.

Ein Weg in den Symphonieorchestern

1964 wird Paul Falentin Mitglied des Symphonieorchesters von Mulhouse, und 1969 wird er Solo-Trompeter im Symphonieorchester Luzern. Seit 1971 ist er Mitglied des Berner Symphonieorchesters, wo er weiterhin sein Talent zur Geltung bringt.

Zusammenarbeit mit den Meistern der Trompete und internationale Konzerte

Ausgebildet von den größten Meistern der französischen Trompetenschule, tritt Paul Falentin in zahlreichen Barockkonzerten für Trompete und Orgel sowohl in der Schweiz als auch im Ausland auf, wodurch er seinen internationalen Ruf festigt.

siehe unsere Alben


Bernard Heiniger: Ein Weg zur Exzellenz an der Orgel

Auszeichnungen und Ehrungen

Bernard Heiniger hat am Konservatorium von Genf mit einem Preis für Virtuosität in der Klasse von Pierre Segond abgeschlossen. Er hat sich auch durch den Gewinn eines Preises beim renommierten Internationalen Musikwettbewerb in Genf im Jahr 1970 und des ersten Preises beim Nationalen Wettbewerb des Schweizer Fernsehens im Jahr 1972 ausgezeichnet.

Karriere als Organist und Professor

Neben seiner Tätigkeit als Organist an der Französischen Kirche von Biel ist Bernard Heiniger Professor am Konservatorium von Biel, wo er das Orgelspiel für die Gesellschaft der jurassischen Organisten unterrichtet.

Kulturelles Engagement und Förderung junger Talente

Als künstlerischer Leiter der Association Culturelle de Désaignes in der Ardèche ist er zudem der Gründer des Internationalen Festivals junger Organisten in Biel, das darauf abzielt, neue Talente im Bereich der Orgel zu präsentieren.

VDE-GALLO (1975)

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