Fauré: Messe Basse - Les Petits Chanteurs de Sainte-Thérèse | VDE-GALLO

Fauré: Messe Basse – Franck: Panis Angelicus, Op. 12 – Langlais: Missa in simplicitate, Op. 75 – Les Petits Chanteurs de Sainte-Thérèse de Genève, Philippe Baud

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Gabriel FAURÉ: Messe Basse: I. Kyrie – Messe Basse: II. Sanctus – Messe Basse: III. Benedictus – Messe Basse: IV. Agnus Dei – Salve Regina, Op. 67, No. 1 – Tantum Ergo, Op. 65, No. 2 – César FRANCK: Panis Angelicus, Op. 12 – Jean LANGLAIS: Missa in simplicitate, Op. 75: I. Kyrie – Missa in simplicitate, Op. 75: II. Gloria – Missa in simplicitate, Op. 75: III. Credo – Missa in simplicitate, Op. 75: IV. Sanctus – Missa in simplicitate, Op. 75: V. Benedictus – Missa in simplicitate, Op. 75: VI. Agnus Dei – Trois Prières, Op. 65: No. 1 Ave Maris Stella – Trois Prières, Op. 65: No. 2 Ave Verum – Trois Prières, Op. 65: No. 3 Tantum Ergo.

Les Petits Chanteurs de Sainte-Thérèse de Genève, Philippe Baud, Leitung.
Benoît Berberat, Orgel.


Man hat auch Gounod vorgeworfen, zu sehr zur menschlichen Zärtlichkeit zu neigen. Aber seine Natur prädisponierte ihn dazu, so zu empfinden: Die religiöse Emotion nahm bei ihm diese Form an. Sollte man nicht die Natur des Künstlers akzeptieren?

So plädierte Gabriel Fauré für seine eigene Sache. In seinen religiösen Kompositionen – jeder kennt das bewundernswerte Requiem – findet man nicht die klangliche Grandiosität, die damals bei den französischen Nachfolgern Wagners in Mode war. Alles führt bei ihm zu einer intimen Herzliturgie. Die Andacht, die Diskretion, die Frische des Schwungs und die Reinheit des Stils zeugen von derselben zarten und zuversichtlichen Frömmigkeit, von derselben glühenden Sanftheit, die uns hier zu der Messe Basse führt, zwei Motetten, die fünfzehn Jahre später geschrieben wurden: Salve Regina und Tantum ergo. Sind diese Kompositionen, obwohl sie sehr schlicht und von geringerem Umfang sind, deshalb als „minderwertig“ zu bezeichnen? Wir würden eher das Gegenteil sagen: „Meisterwerke“. In einer Zeit, in der die sakrale Kunst – sowohl in Frankreich als auch anderswo in Europa – jegliche Inspiration verloren hatte, in der man zwischen den aufgeblasenen Pomp der post-romantischen Pracht und der bedauerlichen Einfallslosigkeit der Bilder von Saint-Sulpice irrte, zeigte Fauré, dass er neue Wege beschritt. Als Orgelvirtuose, der sich in alter Musik auskannte – und dennoch, wie Rameau und fast Mozart, diese beiden anderen Tastenvirtuosen, nichts für die Orgel komponiert hatte – kannte er die Modi von einst – die der gregorianischen Traditionen – und führte sie subtil in seine harmonische Schreibweise ein, die so mit einer unvergleichlichen und immer diskreten Virtuosität mit Modulationen spielt, die oft seine Musik an die Grenzen zwischen modal und tonal setzen.

Die hier aufgenommene Messe Basse der Petits Chanteurs de Sainte Thérèse verdankt ihre Entstehung einem Urlaubsanlass: Gabriel Fauré verbrachte seinen Urlaub bei Freunden in Villerville, an der normannischen Küste, im Sommer 1879, als beschlossen wurde, eine „Musikmesse“ in der Dorfkirche zugunsten der Fischer-Gesellschaft abzuhalten. Fauré und Messager, der ebenfalls anwesend war, komponierten eine kleine Messe für Frauenstimmen, begleitet von einem Harmonium und einer Solovioline. Trotz der bescheidenen Mittel war das Werk sehr erfolgreich, da es durch seine Einfachheit perfekt zur Liturgie einer Landkirche passte. Doch es blieb lange Zeit vom breiten Publikum unbeachtet, da Fauré erst 1906 beschloss, die von ihm komponierten Stücke zu veröffentlichen (daher fehlen Gloria und Credo), ohne sie jedoch überarbeitet, umgewandelt und die Begleitung für die Orgel allein eingerichtet zu haben. Durch ihre Transparenz, ihre sanften Wendungen passt diese Messe hervorragend zu Kinderstimmen, auch wenn sie für sie nicht immer leicht auszuführen ist.

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